Zukunftswerkstatt der Perle Frauen in Heidelberg
Wie wollen wir gut zusammenleben und was brauchen wir dafür? Unter diesem Motto stand die Zukunftswerkstatt der Perle Frauen in Heidelberg.
Die Perle ist ein Frauen-Sprach-Café im Stuttgarter Stadtteil Fasanenhof, dass zweimal im Monat Freitagvormittag stattfindet. Hier begegnen sich Frauen aus dem Stadtteil, Frauen mit/ohne Behinderung und Frauen mit/ohne Fluchterfahrung – hier finden sie einen geschützten Raum und können miteinander frühstücken, reden und lachen. Es ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem bhz Stuttgart e.V., der Gemeinwesendiakonie Fasanenhof sowie dem Freiwilligenzentrum Caleidoskop.
Die Wohnraumverdichtung am Fasanenhof ist ein großes Thema im Stadtteil. Die Perle-Frauen wollen diese kritisch begleiten und sich für eine positive Weiterentwicklung einsetzen, die den feministisch-intersektionalen Blick der Frauen im Stadtteil einbezieht. Damit wollen sie die Themen Inklusion und Integration im Stadtteil weiter voranbringen sowie die Menschen vor Ort als auch die Stadtverwaltung für diese Themen sensibilisieren. Dadurch erhält jede Frau die Möglichkeit, an den gesellschaftlichen Veränderungen teilzuhaben, ihre Ideen einzubringen und durch ihr Engagement Selbstwirksamkeit zu erleben.
Vom 1. bis zum 3. Juli ging es für die Perle Frauen mitsamt Kindern nach Heidelberg. Im Gepäck waren nicht nur Sonnencreme, sondern ganz viel gute Laune und die Lust, was zu verändern und zu träumen. Ganz kreativ widmeten sie sich der Fragestellung wie sie gut im Quartier gemeinsam leben wollen und was sie dafür brauchen.
Aus Bausteinen entstand ein Gemeinschaftshaus mit einem begrünten Dach im Sinne des Urban Gardenings. Über eine Leiter und eine rollstuhlgerechte Seilbahn war das Haus an den dahinterliegenden Schwimmbad angeschlossen, der sich auf einer großen Parkfläche befand, wo es Wasserspender gab – und weil sie träumen durften auch Gratiskaffee sowie Eis 😊 In dem Schwimmbad gab es extra Schwimmzeiten und -kurse nur für Frauen und niemand wurde wegen seiner Badebekleidung missfällig angeschaut – egal ob Bikini, Badeanzug oder Burkini.
Mit Modelliermasse formte sich eine Frauengruppe einen großen, grünen Park mit einem Flusslauf ohne Autos. Es gab inklusive (Wasser-)Spielplätze, wo Kinder mit und ohne Behinderung ganz selbstverständlich miteinander spielen konnten sowie ein Hof, wo in der Gemeinschaft Gemüse und Obst angepflanzt werden konnte und auch die Tiere konnten frei herumlaufen, da Mensch und Tier hier respektvoll und achtsam miteinander lebten.
In einer Riesencollage wurden viele der bereits genannten Themen nochmal aufgenommen: Der Wunsch nach barrierefreien Orten für Begegnung, aber auch für Ruhe sowie Grünflächen für Alle und Plätze, die eine Willkommenskultur leben und inklusiv sind.
Eine Graphic Recorderin fasste die Ergebnisse visuell zusammen. Diese Ergebnisse wird der Bürgerverein Fasanenhof e.V. der Stadtverwaltung vorstellen sowie die Ergbenisse im Fasanenhof ausstellen.
Damit die Frauen ungestört arbeiten konnten, organisierten wir vom Freiwilligenzentrum Caleidoskop für die Kinder am Nachmittag einen Ausflug in den Zoo sowie Spiele und Basteln am Vormittag. Nach getaner Arbeit kam auch für die Frauen Spaß und Entspannung. Wir spazierten den Neckar entlang, genossen den Blick auf Heidelberg und verbachten ein paar schöne Stunden voll lustiger Gespräche gemeinsam im Garten der Jugendherberge.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Allianz für Beteiligung und das Förderprogramm Nachbarschaftsgespräche, das es uns ermöglicht hat, unsere Zukunftswerkstatt in der Heidelberg mit den Perle-Frauen zu realisieren.